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Kunstgalerie Karl Plattner in Burgeis
Der „Mohrenwirt“ in Burgeis ist eines der ältesten Gasthäuser in Südtirol; als es zur Verschmelzung mit dem Hotel Plavina kam, musste eine Verbindung zwischen den beiden Gebäuden errichtet werden.
Karl Plattner, ein weltweit bekannter Künstler, war ein häufiger Gast des „Mohrenwirt“ und hat mit der Zeit einige seiner Werke an die Familie abgetreten die bis jetzt der Bevölkerung vorenthalten blieben. Um diese so lang verborgenen Stücke zu präsentieren, haben wir die Verbindung zwischen den beiden Gebäuden als Kunstgalerie konzipiert.
„Unser Ziel für das Design der „Kunstgalerie Karl Plattner“ war es die Ästhetik von Plattners Gemälden zu imitieren“ – UPC Architects
Ein zentraler Punkt dieser Ästhetik ist die gut durchdachte Bildstruktur, die Plattner in seinen Bildern wiedergab.
Um seinen Stil einzufangen und seiner Kunst treu zu bleiben, wurde die Galerie zu einem sich windenden Korridor mit klaren Linien und nachvollziehbarer Raumlimitierung. Seine Liebe für große chromatische Felder, die in den meisten seiner Gemälde anzufinden sind, spiegelt sich hier in der Form von Raum wider.
Eine weitere Schlüsselästhetik in Plattners Kompositionen war die Dreidimensionalität auf einer reinen Fläche; die horizontale Bewegung des Ganges repräsentiert mit ihren scharfen Kanten seine Linienführung.
Das Durchspazieren gestaltet sich, aufgrund seines ungewöhnlichen Designs, als Erlebnistour mit der Möglichkeit, in relativer Privatsphäre die einzelnen Bilder zu bestaunen. Aufgrund dessen scheint man sich in einem Moment noch inmitten des Korridors zu befinden, und im nächsten hat man ihn auch schon wieder verlassen.
Plattners Farbpalette besteht aus hauptsächlich natürlichen und ausgewaschenen Farben, da er mehr Wert auf die Geometrie und die Textur seiner Gemälde gelegt hat. Trotzdem erhalten diese oft bleich wirkenden Bilder eine tiefere Bedeutung sobald man versteht, welche Emotionen der Künstler versuchte zu übermitteln.
Die Wahl der Materialien, um Karl Plattners Emotionen wiederzugeben und zu rekonstruieren, war eine eindeutige: ein heller Industrieboden, Sichtbetonmauern und eine aus schwarzen Holzfaserplatten errichtete abgehängte Decke, einerseits als Kontrast zu den hellen Rest - Flächen, andererseits für eine bessere Akustik.
Die „Kunstgalerie Karl Plattner“ war als schwarzer Kubus konzipiert. Kein natürliches Licht und keine aufdringlichen Materialien. Die einzelnen Bilder stehen im Fokus.
Weil viele von Karl Plattners Arbeiten öffentliche Aufträge waren und somit für jedermann zugänglich waren, hat man sich entschieden, die Galerie öffentlich zugänglich zu machen, nicht nur für Gäste des „Mohrenwirt“.
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